LexikonSanierputz
Sanierputz
Ein Mauerwerk, dass durch Feuchtigkeit und Salzablagerungen geschädigt wurde, kann mittels Sanierputz repariert werden. Ein Sanierputzsystem nimmt die Salze und Feuchtigkeit durch das hohe Porenvolumen auf. Der Sanierputz selbst kommt währenddessen nicht zu Schaden. Durch die geringe kapillare Leitfähigkeit wird verhindert, dass weiteres Wasser von außen in das Mauerwerk eindringt und sich Feuchtigkeit innerhalb der Mauer weiterverbreitet.
Ursachen und Folgen von Salzentwicklung im Mauerwerk
Die Entwicklung von Feuchtigkeit und von Salz im Mauerwerk hängen unmittelbar zusammen.
Salze, die sich im Mauermörtel befinden, werden durch Wasser gelöst. Verdunstet das Wasser, werden die Salze freigesetzt. Das Aufplatzen von Putz und Farbe ist die Folge und das Mauerwerk wird mit der Zeit angegriffen, wenn diesem Prozess nicht Einhalt geboten wird. Ferner zieht das Salz weitere Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft an und verhindert durch die Verengungen der Mauerporen, dass das Material ordnungsgemäß trocknen kann.
Bearbeitung mit einem Sanierputzsystem
Um eine ordentliche Sanierung durchzuführen, reicht die Verwendung des Sanierputzes allein nicht aus. Stattdessen muss ein Sanierputzsystem bestehend aus vier Schichten zur Anwendung kommen:
- • Vorspritzmörtel
- • Porengrundputz
- • Der eigentliche Sanierputz
- • Oberputz
Schicht | Arbeitsprozess |
1. Schicht | Zunächst muss der alte Putz vollständig abgetragen werden. Auch von den Fugen des Mauerwerks müssen mindestens 2 cm entfernt werden, um sie anschließend wieder mit dem Sanierputz verputzen zu können. Anschließend erfolgt das Auftragen des Vorspritzmörtels auf höchstens 50 Prozent der Oberfläche. Der Mörtel benötigt drei Tage zum Trocknen. |
2. Schicht | Der Porengrundputz wird bei einer hohen Salzbelastung verwendet. Er nimmt das Salz auf und verhindert, dass die Salzkristalle in den eigentlichen Sanierputz eindringen und dort weiteren Schaden anrichten. |
3. Schicht | Der eigentliche Sanierputz wird in einer Dicke von 2 cm aufgetragen. |
4. Schicht | Der Oberputz bietet schließlich Schutz gegen Niederschläge. |
Feuchtigkeitsquelle vor der Anwendung des Sanierputzes finden
Bevor alle diese Arbeitsschritte durchgeführt werden, muss zunächst die Feuchtigkeitsquelle ermittelt und behoben werden, um eine erneute, zu hohe Feuchtigkeitsentwicklung zu vermeiden. Sollte sich die Feuchtigkeit trotz dieser Maßnahmen nicht einschränken lassen, muss ein Bautrockner oder Luftentfeuchter zum Einsatz kommen.