LexikonKältebrücke

Kältebrücke

Kältebrücke

Eine Kältebrücke ist ein Bereich eines Hauses, an dem die Wärme deutlich schneller nach außen gelangt, als bei anderen Bauteilen. Kältebrücke ist die umgangssprachliche Bezeichnung für eine Wärmebrücke. Diese Schwachstellen der Wärmeisolierung sorgen für eine geringe Temperatur in direkter Umgebung auf der Innenseite der Kältebrücke. Neben dem Energie- und Wärmeverlust kann eine Kältebrücke durch Kondenswasser zu Feuchtigkeitsproblemen an Mauerwerk und Schimmelbefall führen.

Folgen von Kältebrücken

Durch den gesteigerten Transmissionswärmeverlust muss für das halten der Innenraumtemperatur mehr geheizt werden. Die Heizkosten steigen durch Kältebrücken im Haus. Durch die kühlen Oberflächen kann es zu Zugluft in der Wohnung kommen. Kalte Oberflächen sind zudem grade bei einer hohen Luftfeuchtigkeit anfällig für Kondenswasserbildung. Auf Dauer kann es durch die gesteigerte Feuchtigkeit bei Kältebrücken zu kleinen Rissen und Schäden an Mauer und Bauwerk kommen. Neben baulichen Schäden kann es durch die feuchten Oberflächen auch zu Schimmelbefall kommen.

Unterscheidung von Kältebrücken

  •    ○ Bedingt durch Material: Kältebrücken finden sich häufig an Stellen, an denen unterschiedliche Baustoffe nebeneinander verbaut sind. So gibt Metall besser Wärme ab, als Beton. Ein Beispiel für eine materialbedingte Kältebrücke ist der Fenstersturz.
  •    ○ Bedingt durch Geometrie: In Raumecken und an Gebäudekanten kommt es zum verstärkten Verlust von Wärme. An diesen Stellen trifft eine große Außenfläche auf eine kleine Innenfläche. Ein energetisch schlechtes Verhältnis.

Neben diesen zwei Hauptunterscheidungsmerkmalen werden auch Kältebrücken aufgrund der Konstruktion genannt. Diese konstruktiven Schwachstellen treten durch die bauliche Notwendigkeit auf. Anschlussstellen von Fenstern, Rollladenkästen und Attiken sind Beispiele für Kältebrücken dieser Art. Sie stehen in enger Verbindung mit materiellen Schwachstellen, wie etwa bei auskragenden Stahlträgern bei einem Balkon.

Kältebrücken am Haus lokalisieren

Um die Dämmungsschwachstellen ausfindig zu machen, gibt es zwei Varianten:

  1.    1. Wärmebildkamera: Mithilfe der Thermografie wird die Hausfront mit einer Wärmebildkamera fotografiert. Anhand von unterschiedlichen Farben lassen sich die Stellen erkennen, an denen viel Wärme aus dem Haus austritt.
  1.    2. Infrarot-Thermometer: Mit einem Infrarot-Thermometer die Oberflächentemperatur messen. Bei starken Schwankungen der Temperatur handelt es sich vermutlich um eine Kältebrücke.

Eine Messung bei kaltem Wetter macht das Auffinden der Isolierungsschwachstellen einfacher.

Schwachstellen dämmen

Um Kältebrücken zu vermindern und das Haus energetisch abzusichern, werden Dämmstoffe eingesetzt. Neben den großen Flächen wie Wänden, Decken und Böden müssen auch kleine Nischen und Übergänge mit Dämmmaterial behandelt werden. Eine richtige Verbindung der Dämmmaterialien untereinander ist wichtig für eine abgeschlossene Isolierungslösung.

Physikalisch korrekt: Wärmebrücke

Wärmebrücken werden umgangssprachlich auch als „Kältebrücken“ bezeichnet. So ist die Oberfläche der Wärmebrücke auch kälter als die umliegenden Baustoffe. Physikalisch gesehen gibt es jedoch keine Kältebrücken. Kälte ist physikalisch ein Mangel an Energie und Wärme ein Zeichen für ein höheres Energieniveau. Der Wärmefluss läuft von dem hohen Niveau (warme Seite) zum niedrigen Niveau (kalte Seite). Es handelt sich daher um einen Wärmestrom und nicht um einen Kältestrom. So handelt es sich bei der im alltäglichen Gebrauch gemeinten „Kältebrücke“ um eine Wärmebrücke.

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